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Fütterung von Robustpferden Pferde sind Pflanzenfresser und rupfen das Gras mit den Schneidezähnen ab und zerkleinern es durch mahlendes Bewegungen der Backzähne. Sie machen dabei ca. 30-60 Kieferschläge pro Bissen. Der Nahrungsbrei gelangt über die Speiseröhre in den Magen. Dort wird das Enzym Pespsin produziert, das die Eiweißverdauung einleitet. Der Nahrungsbrei wandert weiter in den Dünndarm, dem Hauptort der Verdauung. Im Dünndarm wird die Nahrung in ihre Bestandteile aufgespalten und durch die Zotten in den Körper weiter transportiert. Als vorletzte Station erreicht der noch verbliebene Nahrungsbrei den Dickdarm. Dort werden die restlichen Nährstoffe dem Köper zugeführt, die Bakterien verdauut und der Kot wird durch Wasserentzug eingedickt. Als letzte Station passiert der Nahrungsbrei nun als Kot den Mastdarm, der den vom Körper nicht mehr zu verwertende Kot ausstößt. Wasser ist für jedes Lebewesen überlebensnotwendig. Die Nieren regulieren den Wasserhaushalt und scheiden Schlacke- und Giftstoffe aus, die dem Körper gefährlich werden können. Wichtigster Schlackenstoff ist der Harnstoff, als Abbauprodukt des Eiweißes. In der Niere wird der Harn gebildet, 3-10 Liter je Tag. Über die Fütterung von Robustpferden gibt es schon jede Menge Lektüren, sie ist und bleibt aber in unserer heutigen Zeit schwierig. Leider ist unsere Landwirtschaft auf Turbokühe und Milchhochleistung ausgelegt. Diese Art von Futter ist für die Robusten viel zu viel, sie neigen zur gesundheitsschädlichen Verfettung und dadurch auch oftmals zur Hufrehe. Geeignet für alle Robusten sind Magerwiesen, ungedüngte Wiesen oder eingeschränkter, portionierter Weidegang. Heu, welches nach der Blüte Mitte Juni - Anfang Juli gewonnen wurde, ist für Islandpferde ideal. Es hat nicht mehr soviel Eiweiß, ist langstieliger und dadurch voluminöser, sie haben mehr Zeit für die Nahrungsaufnahme nötig und fressen letzendlich weniger. Sehr hilfreich sind auch Heunetze mit geringer Maschenweite. Die Pferde müssen sich sehr anstrengend, um an ihr Heu zu gelangen. So sind sie lange damit beschäftigt, vor allem im Winter vertreibt es die Langeweile und reduziert die Nahrungs-Karenzzeiten. Das Pferd ist ein Dauerfresser, in der freien Wildbahn frisst es laut Studien rund 16 Stunden am Tag. Das kann man den Tieren auf den mageren Wiesen schon bieten, allerdings haben die meisten Pferdehalter vor allem im Winter damit Schwierigkeiten. Durch den Einsatz von Heunetzen kann man die Stunden der Nahrungsaufnahme den natürlichen Vorbildern gut anpassen. Die Heunetze gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Größen. Kraftfutter benötigen die meisten Robustpferde nicht, es sei denn, sie werden wirklich stark gearbeitet. Wichtig ist allerdings (entgegen der üblichen Meinung ) ein gutes Mineralfutter und ein Salzleckstein, den die Tiere gern nach Bedarf benutzen. Weitere detailliertere Hinweise zur Fütterung von Robustpferden gibt es in guter Pferdeliteratur. |
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